Als Physiotrainerin werde ich oft gefragt, ob nicht ein Unterwasserlaufband besser zum Training sei. Um diese Frage zu beantworten sollte man sich zu allererst die Unterschiede des Trainings anschauen.Dazu schauen wir uns einmal einen schwimmenden Hund an. Es wird auffallen, dass er die Vorderbeine verstärkt einsetzt. Die Hinterbeine werden angezogen und ab und an zum Abstoßen eingesetzt. Rute und Hinterbeine dienen zur Balance und Steuerung. Schaut man auf die Wirbelsäule fällt auf, dass im Bereich der Halswirbel die Wirbelsäule stark gedehnt wird. Aus diesen Beobachtungen kann man ableiten, dass sich Hinterbeine mit Schwimmen nicht so gut auftrainieren lassen wie die Vorderbeine. Was muss ich als Aquatrainer beachten für ein effizientes Training? Durch das Tragen einer Schwimmweste mit und ohne Kinnablage kann ich sehr leicht der Überdehnung der Halswirbelsäule entgegenwirken. Während des Schwimmens kann ich den Hund animieren seine Hinterbeine verstärkt einzusetzen.
Mit dem Tragen einer Schwimmweste liegt der Hund wesentlich besser und flacher im Wasser. Diese flache Lage erleichtert es dem Therapeuten, die Hinterbeine zu stimulieren. Neben dem Auftrieb des Wassers, der immerhin fast 90% des Körpergewichts ausmacht liegt der entscheidende Vorteil des Schwimmens darin, daß wir den Schwimmreflex ausnutzen können. Dank des Schwimmreflexes kann es gelingen, auch paralysierte Hunde wieder in ein normales Gangbild zu bekommen. Auch operierte Hunde mit Schonhaltung kommen wieder leichter aus dem "Dreigang" heraus.
Das Unterwasserlaufband hat in erster Linie den Vorteil, dass es wesentlich einfacher zu handeln ist. Der Therapeut muss nicht ins Wasser und kann den Hund von aussen behandeln. Weiterer Vorteil ist, je nach Qualität des Laufbandes, dass man, durch verschiedene Einstellmöglichkeiten, das Training durch gezielt eingestellte Geschwindigkeit, Wasserstand und Steigungswinkel, unter Umständen genauer dosieren kann. Nach Knieoperationen ist das Band sicher dank des Gegendrucks für den Muskelaufbau besser, für die wieder zu erlangene Koordination gewinnt allerdings das Schwimmen.
Zusammengefasst läßt sich sagen, dass das Schwimmen sicher den höheren Spassfaktor für Hund und Trainer hat, Rücken und Vorderbeine sowie Koordination lassen sich besser behandeln. Das UWL punktet beim Muskelaufbau der Hinterhand und durch die Möglichkeit verschiedener Einstellungen.. Für den wasserscheuen Therapeuten ist das Laufband sicher die bessere Option, da er nicht ins Wasser muss.
Als ganzheitlich arbeitende Osteopathin und Tierphysiotherapeutin arbeite ich persönlich lieber im Wasser. Ich bekomme wesentlich mehr mit von den Bewegungen des Hundes, spüre Unwohlsein und Ängste sofort.
Anmerkung: Das Foto vom UWL kommt aus dem Internet, danke www.snautz.de
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